Überblicksartikel Espe - 10. Oktober 2022
Zittern wie Espenlaub
Deutschlands stärkste Espe auf Naturstandort, Stammumfang 2,90 m; bayerische Rhön. NBE: „Waldläufer“. →
Vor Ort ergab sich jedoch Fehlanzeige. Am benannten Ort war kein Baum der Art zu entdecken, und in der aktualisierten Liste des Forstmannes ist keine Espe mehr aufgeführt. So scheint die aktuelle Rekordhalterin (wenn auch angepflanzt und mit einer Wüchsigkeit und Statur ausgestattet, die mehr an die nahe verwandte Silberpappel erinnert) in Köln-Lindenthal zu stehen. Direkt am Ufer des Kahnweihers hat sie immerhin 3,60 m Stammumfang ausgebildet. Der Habitus ist so hoch aufgeschossen, dass die Blätter nicht genauer einsehbar waren. So konnte bislang die genetische Nähe zur Silberpappel nicht abschließend geklärt werden. Daher greifen wir auf eine Meldung zurück, die uns in die hessisch-bayerische
Wildnis führt. „Waldläufer“, Spezialist für abgelegene Baumstandorte, entdeckte die bislang einzige beachtliche Zitterpappel, die in freier Natur aufgewachsen ist. Wer die versteckte Espe finden und ihren Stamm mit immerhin 2,90 m Umfang bewundern möchte, der muss sich auf die Ortsangabe des Entdeckers einlassen und Phantasie walten lassen. Die Espe steht auf einem „düsteren, staunassen Wildnisstandort“ der bayerischen Rhön.
Schloss Friedelhausen, Landkreis Gießen, Hessen - 3. Oktober 2022
60 m - Hessens höchster Baum
← Hessens höchster Baum: Küstentanne bei Gießen, ca. 59,7 m Höhe, Stammumfang 5,37 m Nationaler Baum-Entdecker: Juergen Benz.
Damit ist die exotische Tanne nicht nur höchster Baum Hessens, sondern auch die dickste Küstentanne der Republik. Romantisierend können wir naturfreundlichen Hessen sie vielleicht auf den Namen „Tanja vom Friedelhausener Wald“ taufen – in Anlehnung an die charmante „Waldtraud vom Mühlenwald“, eine 67 m hohe Douglasie nahe Freiburg, die momentan als höchster Baum Deutschlands gehandelt wird.