BILDPUBLIKATION Thüringen, 21. November 2022
Wildapfel mit "Kasberg-Flair"
Wer diesen Wildapfel – sicher einen der ältesten Deutschlands – das erste Mal sieht, bekommt fast so etwas wie ein „Kasberg-Feeling“.
Die berühmte Kunigundenlinde zu Kasberg (Franken) sieht ihm irgendwie ähnlich. Auch sie hat einen weit geöffneten, zur Seite gebogenen und abgestützten Stamm. Nur ist bei diesem thüringischen Wildapfel alles im etwas kleineren Maßstab verwirklicht. Die kleinen Früchte beweisen: es ist keine Kulturobstsorte, sondern die Wildform (Malus sylvestris).
Bild oben: Wildapfel in Thüringen, Stammumfang noch 3,10 m, Nationaler Baum-Entdecker: Stefan Kühn, DBA.
Bild links: Die auffallend kleinen Früchte zeigen, dass es sich hier um die Wildform des Apfels handelt.
Nußbach, Ortenaukreis
Baden-Württemberg - 04. November 2022
Dicke Kirsche bei Nußbach
Im flachen und klimatisch milden Tal der Rench, wo der Bach vom Schwarzwald kommend nach Westen zum Rhein hin fließt, hat sich eine Kirsche ganz stattlich entwickelt. Ihr Umfang ist selten für die Art: 4,50 m. Ihre Krone ist ansehnlich breit und kann auf dem Weg von Nußbach nach Oberkirch im freien Feld gut ausgemacht werden. Kommt man näher, so sieht man: ein einziger starker Ast ist vor Jahren zu Boden gekracht, wurde zunächst feinsäuberlich
Dicke Kirsche bei Nußbach, Stammumfang 4,50 m, Nationaler Baum-Entdecker: Michael Speth →
zersägt und dann am dicken Stamm aufgestapelt. Den bedeutenden Fund machte Michael Späth aus Baden-Württemberg, dem das Deutsche Baumarchiv über Jahre hinweg viele wertvolle Hinweise und Informationen verdankt. Die Wildkirsche rangiert unter den Spitzenexemplaren der Vogelkirsche (Prunus Avium) bundesweit. Nur wenige Exemplare sind dicker, dabei sind aber (wie z.B. die Kirsche bei Teterow) oft schon größere Schäden zu beobachten.
Der Astbruch hat dem Erscheinungsbild der Kirsche keinen Abbruch getan.